Das hätten die fünf Absolventen der „Königlich Bayerischen Ludwigs Realschule“, dem heutigen Christoph Scheiner Gymnasium, die sich am 1.10.1921 zur Gründung der Absolventenverbindung „Ludovicia Ingolstadt“ unter den Leitmotto: „Pro amicitia et patria“, trafen, sicher nicht in ihren kühnsten Träumen erahnt; daß 100 Jahre später dieses Leitmotto und die Ludovicia Bestand und weiterhin Bedeutung für Viele haben würden. So traf sich am 27.10.2021 die Ludovicenfamilie im Augustiner-Bräu Theresienhof in Ingolstadt, um mit einer Festkneipe das 100-jährige Bestehen der Ludovicia gebührend zu feiern. Das ursprünglich mit Gästen geplante große Stiftungsfest wurde wegen der Unsicherheit über den Verlauf der Corona Pandemie zum Zeitpunkt der Entscheidung auf 2022 verschoben.

In einem von Martina Huber-Nischler u. Helfern mit schönem Tischschmuck versehenen Saal des Augustiner-Bräus begann der Festabend mit einem stärkenden Abendessen und anregenden Tischgesprächen. Um 20:00 verkündete Philistersenior Franz Schabmüller v/o Remus den Beginn des offiziellen Festkommers mit dem Einzug der Chargen. Unter Leitung des Seniors Franz Schabmüller v/o Wotan II und seiner Conchargen: Consenior Tobias Tag v/o Passat sowie dem Fuxmajor Martin Huber-Mischler v/o Achilles führten diese gekonnt und schlagfertig durch den Abend. Die schönen angebotenen Kanten wurden wie immer virtuos von unserem „Kistendrescher“ und 1. Vorstand Joachim Tag v/o Ikarus eingeleitet und begleitet. So dass die Corona mit Herz und vielstimmig in die Melodien jedes Mal kräftig einstimmte.
Für die Festrede konnte unser Senior Herrn Lutz Tietmann vom Stadtarchiv Ingolstadt gewinnen. Mit einem: „Chargen geschenkt“, erlöste er nach seinen einführenden Worten die Chargen von ihrem „anstrengenden“ Salut und begann seinen Vortrag zum Thema: „Ingolstadt – wie es 1921 war“. Kurzweilig und kenntnisreich führte er die Zuhörer in die Zeit unserer Gründerväter, die durch den verlorenen 1. Weltkrieg, der erst 2 Jahre hinter den Ingolstädtern lag, geprägt war. Auch wenn letzteres den Verlust der damals in Ingolstadt dominierenden Rüstungsindustrie bedeutete half deren Transformierung in die Despag (Deutsche Spinnerei Maschinen AG) zu einem zarten wirtschaftlichen Aufschwung, der auch das wieder erwachte kulturelle Leben trug. Exemplarisch für die kulturellen Aktivitäten erwähnte der Vortragende eine Künstlergruppe von Expressionisten, deren Schaffen heute noch im Stadtbild, wie u.a. in den Fassadenmalereien der   „7 Schwaben“ in der Theresienstr. 29 sowie dem Brauer am Poppenbräu Gebäude, schräg gegenüber, Zeugnis ablegen. Die Gründung der Ludovicia war in diesem Sinne ein Zeichen des Optimismus, unter dem Motto „pro amicitia et patria“ Traditionen zu pflegen, gesellschaftliches Leben in der Heimat zu gestalten sowie  im Austausch und im Diskurs über die Themen der Zeit persönlich zu wachsen und in guten wie in schlechten Zeiten füreinander dazusein, wie der Autor dieser Zeilen meint. Mit lang anhaltendem Applaus und einem kleinen Geschenk wurde Herrn Tietmann für seinen tollen Vortrag gedankt. 

Zwei weitere Glanzlichter im weiteren Verlauf des Abends stellten die Verleihung des Ehrenbandes an unseren Bundesbruders Reinhard Mader v/o Tragl sowie die Damenrede des Conseniors, seines Zeichens Damenchargierter, Tobias Tag v/o Passat dar. 

Wie unser Philistersenior Remus in seiner Laudatio ausführte ist Tragl seit seiner Brandung 1967 und seiner Burschung am 9. März 1968 der Ludovicia innig verbunden. In dieser Zeit hat er das Verbindungsleben der Ludovicia durch verschiedenste Aktivitäten mitgestaltet. Seine Tätigkeiten als Damenchargierter, „Peterskeller-Aktivist“, „Chronik- und Festschriften Organisator“ sowie als „Verbindungsoffizier“ zum Christoph Scheiner Gymnasium seien hier stellvertretend erwähnt. Als verlässlicher Kassier steht er auch heute in der Verantwortung für die Ludovicia und als geistreicher „Kas-Redner“ belebt er immer wieder die Herrenkneipen. Zum Dank wurde Reinhard Mader v/o Tragl im Namen der Ludovicia von unserem Philistersenior feierlich und mit viel Applaus zum Ehrenburschen ernannt und ihm das Ehrenburschenband übergestreift.

In seiner Damenrede lobte Passat galant die Anmut und die Schönheit der anwesenden Damen. Im weiteren Verlauf seiner Rede hob er die große Unterstützung der Frauen in der 100 jährigen Geschichte der Ludovicia hervor, die somit einen wichtigen Teil zum Bestand und der lebendigen Geschichte der Ludovicia beitrugen. Mit Blumen für die anwesenden Damen und dem Kantus „Gold und Silber“ wurde der Damenwelt gedankt.

Mit dem traditionellen Abschlußkantus „Sanktus Gambrinus“, einem kräftigen „Vivat, crescat, floreat Ludovicia“ und dem anschließenden Auszug der Chargen fand der offizielle Teil dieses kleinen, aber feinen Festkommers zum 100sten Jahrestag der Gründung der Ludovicia seinen Abschluß. 

Gez. Wilhelm Lohmar v/o Agrippa

100stes Stiftungsfest der Ludovicia Ingolstadt

2 Kommentare zu „100stes Stiftungsfest der Ludovicia Ingolstadt

  • 10. November 2021 um 18:22
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    Das war ein wirklich schönes Fest, auch wenn coronabedingt keine große 100Jahrfeier möglich war. Dank an alle Bereiligten!

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  • 29. November 2021 um 10:57
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    Allen an dieser Feier engagierten Personen ein Kompliment und natürlich auch dem Verfasser des Artikels!

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