Am Morgen des 22. April 2023 traten vier Bundesbrüder die Fahrt nach Tübingen an, um dort an der Stadtführung „Kleine Burgen, große Villen“ teilzunehmen.
Diese vom Bürger- und Verkehrsverein Tübingen in Zusammenarbeit mit dem Verein Tübinger Verbindungen angebotene Themenführung wirbt mit dem „Einblick in die Architektur und Geschichte“ der prunkvollen und teils imposant ausgestatteten Häuser der Studentenverbindungen an der Eberhard-Karls-Universität. Diese Gelegenheit ließen sich die Bundesbrüder AH Remus, d’Artagnan, Agrippa und Canaletto nicht entgehen und entschieden kurzerhand, eine Ludovicenfahrt zu unternehmen. Im Namen der Fuxia erlaubte sich Fux Canaletto, die Organisation hierfür zu übernehmen und sich bei einer ortsansässigen Verbindung nach Vorschlägen zur gemütlichen Einkehr zu erkundigen. Gleich der ersten Empfehlung wurde gefolgt und die vier Bundesbrüder sowie zwei ihrer Damen nutzten das direkt am Flussufer gelegene Gasthaus Neckarmüller für den gemeinsamen Mittagstisch.
Einem kurzen anschließenden Bummel durch die historische Altstadt und dem Besuch der Stiftskirche St. Georg folgte die Themenführung, deren Beginn am Eingang der e. v. Burschenschaft Germania vereinbart war. Da an diesem Samstag ein Pauktag auf deren Haus stattfand und deshalb das Innere nicht zugänglich war, wählte der Stadtführer, selbst AH e.v. Landsmannschaft Schottland, als ersten Halt stattdessen das Haus e.v. Tübinger Wingolf. Dessen Aktivitas wusste einiges zur Geschichte des Hauses, der Verbindung und deren Prinzipien zu berichten. Beim Wingolf handelt es sich um eine farbtragende, nichtschlagende christliche Studentenverbindung, die jedoch konfessionell ungebunden ist.
Ein Höhepunkt in deren Semesterprogramm ist die jährliche Teilnahme am Tübinger Stocherkahnrennen, einem traditionellen Bootsrennen auf dem Neckar. Das zweite besuchte Verbindungshaus war das Anwesen e.v. Landsmannschaft Ghibellinia („Die Waiblinger“). Das Haus wurde 1894 errichtet und befindet sich ebenfalls in der Gartenstraße, die neben dem Österberg über die höchste Dichte an Studentenverbindungen verfügt. Neben Kneipsaal, Studentenunterkünften, Altherrenzimmer, Bar und Conventzimmer wurde auch der Paukkeller präsentiert und der ein oder andere Hieb am Phantom und im Contra von den Aktiven demonstriert. Für alle Bundesbrüder und Anwesenden eine sehr interessante Vorführung, gebrauchen wir ja ebenfalls Schläger auf unseren Kneipen. Es darf weiterhin festgestellt werden, dass auch Ludovicen in Paukausrüstung eine ausgezeichnete Figur abgeben, wie das Bild belegt.
Mit einer kurzen, commentgemäßen Erfrischung an der Bar und einem herrlichen Ausblick in Richtung Neckartal von der Terrasse der Landsmannschaft, endete diese tolle Themenführung durch die Welt der Verbindungshäuser Tübingens. Auch wenn wir nur zwei studentische Anwesen von innen zu Gesicht bekamen, entschädigten die imposanten Bauwerke, wie das Haus der Ghibellinen mit seinem mächtigen holzvertäfelten Kneipsaal sowie die kenntnisreichen Führungen in den Häusern, die allen Teilnehmern der Führung einen unvoreingenommenen Blick in die Traditionen der besichtigten Häuser eröffneten verbunden mit den vielen Eindrücken aus der historischen Neckarstadt. So dass wir klüger und mit wunderschönen Eindrücken am Abend nach Ingolstadt zurück fuhren. / Gez. Tobias Gringmuth v/o Canaletto