Bereits um 19 Uhr traf sich eine stattliche Anzahl von Ludovicen zur Brotzeit im Peterskeller, um sich für die bevorstehenden Vorträge zu stärken. Klaus Huber-Nischler v/o Arcus gewährte Einblicke in den Ablauf und die Organisation der Kommunalwahl 2020 unter dem Titel „Vom Stimmzettel zum Sitz im Stadtrat“.
Danach gab es von Franz Schabmüller sen. v/o Remus eine Kurzlesung aus seinem soeben erschienenen Buch „50 Jahre Hoflader – 1969-2019“.
Bundesbruder Harald „Harry“ Poser v/o d‘Artagnan freute sich über die große Zahl von Anwesenden, die vermutlich nicht nur wegen der Brotzeit sondern vielmehr wegen der angekündigten, sehr aktuellen Vorträge gekommen waren.
Klaus Huber-Nischler v/o Arcus erklärte sehr anschaulich mit vielen Folien die gar nicht so leicht zu durchschauende Vorgehensweise bei der Kommunalwahl 2020. Während die Wahl zum Oberbürgermeister (m/w) relativ einfach anhand der Anzahl der Stimmen nachvollzogen werden kann, ist die Besonderheit des bayerischen Wahlrechtes mit der Möglichkeit des Kumulierens und Panaschierens sowie der Umsetzung der erreichten Stimmen pro Kandidat (m/w) und Partei bzw. Wählergemeinschaft in einen konkreten Sitz im Stadtrat doch erklärungsbedürftig. Dies gilt vor allem für Personen, die erst nach vielen Jahren in anderen Bundesländern nach Bayern gezogen sind.
„Hare-Niemeyer“, „d‘Hondt“ und „Sainte-Laguë/Schepers“ dagegen sind auch für eingefleischte, bayerische Wähler nicht unbedingt gängige Begriffe und doch so wichtige Verfahren (vor allem für kleinere Gruppierungen) wenn es um die Verteilung der Sitze in den jeweiligen Gremien geht. Gerade so kurz vor der Kommunalwahl am 15. März 2020 fühlten sich nun alle Anwesenden sehr gut darüber informiert über die Möglichkeiten und Auswirkungen ihrer Stimmabgabe.
Ebenfalls sehr aktuell war die Vorstellung des Buches „50 Jahre Hoflader – 1969-2019“ durch den Autor und Bundesbruder Franz Schabmüller sen. v/o Remus. Druckfrisch konnte er noch vor den ersten offiziellen Lesungen am 12. und 15. März im „Poppenbräu“ den Ludovicen in einer Kurzfassung die typische Entstehungs- und Entwicklungs-Geschichte einer deutschen Erfindung vorstellen. Das zunächst „Dungschiebelader“ (sic!) und später „Hoflader“ genannte Allradfahrzeug entwickelte sich innerhalb von fünf Jahrzehnten zu einem auch heute noch intensiv genutzten Arbeitsgerät, dessen Einsatzbereiche sich allerdings weit über die Landwirtschaft hinaus entwickelt haben.
Besonders interessant war für das Auditorium, warum es durch den Erfinder Walter Andreas 1969 gerade zu diesem anfangs ausschließlich elektrisch betriebenen Fahrzeug gekommen war und warum der Referent schließlich selbst zwei Jahrzehnte lang als Hersteller von Hofladern aktiv war bevor er sich schwerpunktmäßig als Automobilzulieferer betätigte. Nicht nur die technischen Entwicklungen im jeweiligen gesellschaftlichen Kontext und die typisch deutschen Stärken von Erfindergeist, Mittelstand und Familienunternehmen in den letzten Jahrzehnten wurden aufgezeigt, sondern auch die vielfältigen Herausforderungen und Umwälzungen, mit denen man als Selbständiger stets zu kämpfen hat.
Die äußerst vielseitigen und interessanten Vorträge regten noch zu vielen Gesprächen und Diskussionen an, die Harald Poser v/o d‘Artagnan als Senior des Abends bravourös leitete ohne die geselligen Aspekte zu vernachlässigen.
Dies war ein interessanter Ausflug in eine Technik, die üblicherweise von uns nicht bekannt ist. Danke